Typ 5: Die Gypsy Queen

Sie hat ihre wahre Bestimmung gefunden.

 

Wie keine andere genießt die Gypsy Queen den Zustand der weitestgehenden Bindungslosigkeit an einen Ort.
Als dauerhaft pendelnde „Wandererin zwischen den Welten“ kann sie sich und ihre verschiedenen Seiten ideal ausleben und kultivieren.

Dabei hat die „Gypsy“ Züge eines Chamäleons angenommen, passt sie sich doch ihrem „Untergrund“ und ihrer Umgebung perfekt an. Es kann sein, dass ihre Behausung am nächsten Ort völlig anders aussieht als am vorherigen. Heute das nüchterne, lackweiße City-Apartment, morgen die verspielt-mädchenhafte Altbauwohnung mit jede Menge Rokoko und glitzernden Girlie-Accessoires.

Es kann sogar sein, dass sich die „Gypsy“ auf ihre gar nicht mehr so jungen, aber zeitlich begrenzten Tage auf ein WG-Zimmer einlässt. Das hat sie schon zweimal gemacht. Beide Male fing es gut an – und endete ungut.
Denn die „Gypsy“ passt sich zwar ihrer Umgebung an, nicht aber den Menschen, mit denen sie zu tun hat. Notgedrungen oder situationsbedingt ist sie zu einer Egoistin geworden, die sich die Welt zumin­dest zeitweise so macht, wie es ihr gefällt. Und da kann es schon mal passieren, dass andere Menschen nur stören.

Die „Gypsy“ möchte niemals aufhören zu pendeln und die Orte zu wechseln. Keine andere Lebensform würde es ihr in dieser Weise möglich machen, heute so und morgen so zu sein. Und einfach mal zu schauen, womit sie gerade besser klarkommt.

Wenn sie die Augen schließt, denkt sie schon wieder an den nächsten Ort, an dem sie eine Zeitlang sein möchte. Aber nie für eine lange Zeit. Manchmal träumt sie aber doch vom Ankommen und Nest­bauen. Von schweren, unverrückbaren Möbeln. Von einem Haus mit Garten. Aber dann schlägt sie meist erschreckt die Augen wieder auf und wundert sich ganz kurz ein bisschen über sich selbst.

 

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